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Moorgewässer

Moorgewässer sind stehende und langsam fliessende Gewässer in mooriger Umgebung.

Torfstich im Ägeriried ZG. Fünf Jahre alter Torfstich in einer Hochmoorfläche. In diesem Zustand ist das Gewässer optimal für die Entwicklung der Kleinen Moosjungfer (L. dubia). Wichtig ist eine gute Besonnung, vorteilhaft sind am Rand flutende Torfmoose.

Torfstich im Eigenried ZG. Dieser Torfstich ist erst etwa ein Jahr alt. Die Wasservegetation ist noch kaum entwickelt und es sind keine flutenden Torfmoose vorhanden. In frühen Sukzessionsstadien sind Torfstiche für die Kleine Moosjungfer (L. dubia) noch nicht geeignet. Optimal für dauerhaftes Vorkommen dieser Art ist, wenn in einem Gebiet Torfstiche in verschiedenen Sukzessionsstadien vorkommen.

Hochmoorschlenke im Eigenried ZG. In dieser Schlenke entwickelt sich die Arktische Smaragdlibelle (S. arctica). In heissen und trockenen Perioden können diese Gewässer oberflächlich vollständig austrocknen. Die Larven der Arktischen Smaragdlibelle können die Trockenheit im feuchten Torfschlamm eine Zeitlang überdauern.

Moorgraben neben Flachmoor im Unteren Reusstal AG. Graben mit trübem, moorigem Wasser am Waldrand. An solchen schattigen Gewässern kann sich die Frühe Adonislibelle (P. nymphula) und die Blaugrüne Mosaikjungfer (A. cyanea) ansiedeln.

"Turbenland" bei Jona SG. Frisch regeneriertes Waldmoor. Durch den Aufstau des Wassers sind Bäume abgestorben. Im Gebiet sind innerhalb von vier Jahren 30 Libellenarten beobachtet worden. In derselben Zeit sind gut besonnten Wasserflächen fast vollständig zugewachsen und nur noch bedingt für Libellen geeignet. In solchen Fällen ist regelmässige Pflege unbedingt nötig.

Schwantenau bei Biberbrugg SZ. Überschwemmte Fläche im Übergangsmoor auf ca. 900 m Höhe. In diesem Gebiet kommen Arten wie die Kleine Moosjungfer (L. dubia) und die Arktische Smaragdlibelle (S. arctica) vor.

Schlenke in einem Hangried auf dem Zugerberg ZG. Die offenen Rinnsale und Schlenken in diesem Hangried sind ideal für die Entwicklung des Kleinen Blaupfeils (O. coerulescens). Zudem ist hier mit Quelljungfern (Cordulegaster sp.) zu rechnen.

Hochmoorschlenken bei Sur GR. Hier entwickeln sich die Arktische und die Alpen-Smaragdlibelle (S. arctica, S. alpestris) und es kommt die Kleine Moosjungfer (L. dubia) vor.

Schutzmassnahmen

Keine Eingriffe in Primärbiotope
Entstehung von Trittschäden durch weidendes Vieh, Wintersport und Badebetrieb verhindern
Eutrophierung verhindern

Mehr Infos

* Pro Natura-Leitfaden "Libellen schützen, Libellen fördern" (Wildermuth & Küry 2009)

Zu den SAGLS-Unterlagen

Fördermassnahmen

Anlage und Pflege von Sekundärbiotopen (Torfstiche, Flachmoorweiher, Moorgräben, Ein-richten von Fischsperren) (SAGLS-Unterlagen, S. 57*)
Hochmoorregeneration (SAGLS-Unterlagen, S. 61*)

Libellen

Hoch- und Zwischenmoore, Torfstiche: Lestes virens, Coenagrion hastulatum, Aeshna caerulea, Aeshna juncea, Aeshna subarctica, Somatochlora alpestris, Somatochlora arctica, Leucorrhinia dubia, Sympetrum danae (einige Arten nur in höheren Lagen)

Flachmoore: Lestes dryas, Lestes virens, Anax imperator, Somatochlora flavomaculata, Libellula quadrimaculata, Sympetrum sanguineum

Moorgräben: Coenagrion mercuriale, Cordulegaster boltonii, Somatochlora flavomaculata, Orthetrum coerulescens

Aeshna caerulea

Alpen-Mosaikjungfer

Aeshna juncea

Torf-Mosaikjungfer

Aeshna subarctica

Hochmoor-Mosaikjungfer

Anax imperator

Grosse Königslibelle

Coenagrion hastulatum

Speer-Azurjungfer

Coenagrion mercuriale

Helm-Azurjungfer

Cordulegaster boltonii

Zweigestreifte Quelljungfer

Lestes dryas

Glänzende Binsenjungfer

Lestes virens vestalis

Kleine Binsenjungfer

Leucorrhinia dubia

Kleine Moosjungfer

Libellula quadrimaculata

Orthetrum coerulescens

Kleiner Blaupfeil

Somatochlora alpestris

Alpen-Smaragdlibelle

Somatochlora arctica

Arktische Smaragdlibelle

Somatochlora flavomaculata

Gefleckte Smaragdlibelle

Sympetrum danae

Schwarze Heidelibelle

Sympetrum sanguineum

Blutrote Heidelibelle