Skip to main content

Lebensräume

Entscheidend für das Vorkommen von Libellen sind die Gewässer, in denen sich die Larven entwickeln. Dafür benötigen sie folgende Gewässerstrukturen:

Wichtige Strukturen für die Entwicklung der Larven

  • Feinsedimente am Gewässergrund (Schlamm, Sand, Kies)
  • Zerfallene, abgestorbene Pflanzenteile (Detritus)
  • Wurzelgeflechte
  • Vollständig oder teilweise untergetauchte, lebende (feingliedrige) Wasserpflanzen
  • Strömungsberuhigte Stellen an Fliessgewässern
  • Becken und Rinnsale an Quellen
  • Torfschlamm, schwimmende Moospolster (Moorgewässer, alpine Gewässer)

Libellen schützen, Libellen Fördern

Der komplette Leitfaden der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Libellenschutz (SAGLS) kann als PDF unter SAGLS-Broschüre heruntergeladen oder über Pro Natura bestellt werden.

Wichtige Strukturen für Imagines an den Fortpflanzungsgewässern

  • Eiablagesubstrate: meist emerse oder submerse Vegetation, Schwimmblattvegetation, abgestorbene Pflanzenteile, aber auch freie Wasseroberfläche
  • Sitzwarten: emerse oder am Ufer stehende abgestorbene oder lebende Pflanzen
  • Schlupfsubstrate: häufig emerse Pflanzen oder Uferpflanzen, auch andere Strukturen
  • Böschungsvegetation
  • Vegetation in der näheren Umgebung
Auch die Landlebensräume, in denen die Imagines den grössten Teil ihres Lebens zur Reifung, Jagd und Ruhe verbringen, spielen eine wichtige Rolle (siehe Kap. 10 *).

Häufigste Gefährdungen von Libellen-Entwicklungsgewässern

  • Zerstörung oder bauliche Beeinträchtigung der Gewässer
  • Verwachsen und Verlanden von Gewässern, Verbuschung und Beschattung
  • Intensive Beweidung, intensiver Unterhalt
  • Veränderungen im Wasserhaushalt
  • Freizeitnutzung (Badebetrieb, Wintertourismus, Bootsbetrieb)
  • Eutrophierung
  • Fische (Fischbesatz)

Pflegekonzepte und wichtigste Massnahmen

  • Pflegeeingriffe räumlich und zeitlich staffeln, nie ganzflächig eingreifen
  • Pflege nach dem Rotationsprinzip (bei mehreren beieinander liegenden Gewässern): z. B. Kleingewässer eins nach dem anderen bei Verlandung öffnen damit stets ein Mosaik an verschiedenen Verlandungsstadien besteht
  • Renaturierung und Neuanlage von Entwicklungsgewässern
  • Mahd und Entbuschung
  • Regulierung/Einschränkung der Freizeitnutzung und der Beweidung
  • Nährstoffeinfluss reduzieren
  • Kein Fischbesatz, insbesondere in natürlicherweise fischfreien Gewässern