• Familie: Aeshnidae – Edellibellen
  • Gattung: Aeshna – Mosaikjungfern
  • Art: Aeshna isoceles (O.F. Müller, 1767)
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  • DE: Keilfleck-Mosaikjungfer, Keilfleck
  • FR: Aeschne rousse, Aeschne isocèle
  • IT: Aeshna rossa, Dragone occhiverdi
  • EN: Green-eyed Hawker, Norfolk Hawker

Wissenswertes

Orange-braun gefärbte Frühsommerart, welche insbesondere an Gewässern mit ausgedehnten Röhrichtgürteln vorkommt. Innerhalb der Gattung Aeshna nimmt sie aufgrund morphologischer Besonderheiten eine Aussenseiterposition ein und wird darum oft in eine eigene Gattung Anaciaeshna eingeteilt.

AesIso10 M AB01
AesIso11 M BK01
AesIso12 M CK02
AesIso13 M CK01
AesIso20 W CB01
AesIso21 W CB02

 

Merkmale

Gesamtlänge: 62-66 mm

Einzige Aeshna ohne mosaikartigen farbigen Flecken auf Abdomenoberseite. Ganzer Körper einheitlich gelb- bis orangebraun gefärbt, Thoraxseiten mit zwei schrägen gelben Bändern. S2 mit gelbem keilförmigem Fleck, der ihr den deutschen Namen gibt. Augen sind auffällig grün. Männchen und Weibchen sind praktisch identisch.

Männchen

Flügeldreieck am Hinterflügel safrangelb. Leicht tailliert.

Weibchen

Abdomen etwas dicker und weniger tailliert.

Jungtiere

Kurz nach Schlupf bereits ähnlich wie Adulte.

Belegfoto

Ganze Libelle von oben, S2 gut sichtbar. / Seitenansicht parallel zur Kamera.

 

Verbreitung

Aeshna isoceles ist in Europa weit aber lückenhaft verbreitet. Im Norden reicht das Verbreitunsgebiet bis Südengland und Südskandinavien.

In der Schweiz ist sie als typische Tieflandart vorwiegend unterhalb von 600 m anzutreffen. Im Mittelland und Wallis ist sie weit aber lückig verbreitet, im Tessin und Bündnerland sehr spärlich und im Jura fehlt sie.

 
Kartenhintergrund © swisstopo; Verbreitungsdaten © info fauna
Diagramme © info fauna

 

Biologie

Phänologie

Schlupfperiode: Mitte Mai bis Anfang Juni (kurze Emergenz).
Flugzeit: Mitte Mai bis Mitte Juli, vereinzelt auch schon früher oder noch später (Hauptflugzeit:Juni).

Lebensraum

In der Schweiz typisch für relativ grosse stehende oder sehr langsam fliessende Gewässer der Niederungen mit flachen bis mässig tiefen Bereichen, welche sich schnell aufwärmen, sowie hoch aufragender Vegetation wie Schilf oder Rohrkolben. Bevorzugt werden Gewässer in fortgeschrittenem Sukzessionsstadium. Als thermophile Art meidet sie kühle, grundwasserbeeinflusste Weiher.

Lebensweise Imagines

Die Reifezeit verbringen die Tiere in der Umgebung der Schlupfgewässer.
Am Wasser macht das Männchen entlang von Schilfkanten ausdauernde Patrouillienflüge mit häufigen Rüttelflügen dazwischen, bei Wind auch auf der Landseite des Röhrichts. Sitzt aber dazwischen immer wieder für längere Zeit ab. Erscheint meist erst am Vormittag am Gewässer und verlässt dieses auch relativ früh wieder. Bei starker Konkurrenz kann sie besonders durch A. imperator verdrängt werden. Dann fliegt A. isoceles höher oder am Gewässerrand über Land.

Das Paarungsrad bildet sich um die Mittagszeit und hängt danach in der Ufervegetation oder in Baumkronen.

Das Weibchen sticht die Eier alleine in schwimmendes lebendes oder totes Pflanzenmaterial ein.

Exuvien sind an emersen Wasserpflanzen zu finden. Oft sind sie gut versteckt.

Lebensweise Larven

Die Prolarven schlüpfen bereits im Sommer und überwintert im Larvenstadium. Im Winter vor dem Schlupf macht sie eine Diapause im letzten Larvenstadium, und kann so schon früh im Frühling schlüpfen. Die Entwicklung dauert 1-2 Jahre. Die Larven halten sich im Pflanzengewirr an seichten, warmen Stellen auf und können mit Fischen zusammenleben. Ein Austrocknen des Gewässers ertragen sie nicht.

 

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in Europa und auch in der Schweiz zurzeit nicht gefährdet (LC).

Sie ist jedoch an reifere Gewässer des Flachlandes gebunden, wo der Nutzungsdruck gross ist, und die sich bei Beeinträchtigung, z.B. durch Überdüngung, nur schwer wieder herstellen lassen.

Fördern lässt sie sich durch Ausscheidung von düngerfreien Pufferzonen, Verzicht auf Fischbesatz und durch die Pflege eines vielfältigen Vegetationsmosaiks. Eine Verlandung der Gewässer muss unbedingt verhindert werden.

  • Rote Liste: LC - Nicht gefährdet
  • Nationale Priorität: Keine
  • NHV: -

 

Ähnliche Arten

Aeshna isoceles kann einzig mit Aeshna grandis verwechselt werden, welche eine stark reduzierte Mosaikzeichnung hat, durchgehend braun gefärbt ist und gelbe Streifen an den Thoraxseiten hat.

Aeshna grandis – Braune Mosaikjungfer
Flügel auffällig rotbraun getönt. Deutlich grösser. Ohne Keilfleck auf S2. Männchen und Weibchen ebenfalls ähnlich.
M: Augen blau schimmernd, Flecken auf Abdomen blau.
W: Augen gelbbraun, Flecken auf Abdomen gelb.